So sieht eine typische Sitzungswoche in Berlin aus:

Meine Woche in Berlin

 

Montag

 

7.53 Uhr ab Kiel mit dem einzigen ICE am Tag, der mich ohne Umsteigen nach Berlin bringt.

 

10.48 Uhr Ankunft in Berlin-Hbf, mit dem Fahrdienst über die Wohnung am Alexanderplatz (Koffer rasch auspacken) ins Büro im Paul-Löbe-Haus (PLH) gegenüber dem Reichstagsgebäude.

 

11.30 Uhr Postbearbeitung, Telefonate, gemeinsames Mittagessen mit meinen Mitarbeitern in der PLH-Kantine.

 

14.30 Uhr Telefoninterview mit einem Radiosender.

 

15 Uhr Gespräch in meinem Büro mit einem Staatssekretär über ministerielle Einsparpläne im Verteidigungshaushalt.

 

16 Uhr Gespräch mit einem Vertreter des Bundeswehrverbandes.

 

17.30 Uhr Sitzung der Parlamentariergruppe „Arabischsprachige Staaten des Nahen Ostens“ in einem PLH-Sitzungssaal.

 

19 Uhr „Küstengang“: Hier treffen sich zu Beginn jeder zweiten Sitzungswoche viele SPD-Abgeordnete aus maritimen Wahlkreisen, immer in der Landesvertretung Bremens.

 

 

 

Dienstag

 

8 Uhr Koalitionsrunde Verteidigung mit der Bundesministerin.

 

9.30 Uhr Sitzung der SPD-Arbeitsgruppe Sicherheits- und Verteidigungspolitik (das sind die zehn sozialdemokratischen Mitglieder des Verteidigungsausschusses): Vorbereitung der Ausschusssitzung am Mittwoch.

 

11.30 Uhr Büroarbeit.

 

12.30 Uhr Gespräch mit einem Journalisten in meinem Büro über die aktuelle politische Situation.

 

13.30 Uhr Mittagessen mit den Kolleginnen und Kollegen des „Netzwerks“, einer zentralistischen Abgeordnetengruppe in der SPD-Fraktion, in einem Clubraum der „Parlamentarischen Gesellschaft“ (gegenüber dem Reichstagsgebäude).

 

15 Uhr Fraktionssitzung. Die 193 SPD-Abgeordneten treffen sich im SPD-Fraktionssaal, der nach Otto Wels, dem langjährigen SPD-Vorsitzenden in der Weimarer Republik, benannt ist. Wir diskutieren über unsere Anträge für das Plenum des Bundestages, über Gesetzentwürfe und gehen den Ablauf des Plenums durch.

 

17.30 Uhr Büro: Briefe, Drucksachen, Telefonate.

 

19.00 Uhr „Parlamentarischer Abend“ des Reservistenverbandes in der Landesvertretung von Baden-Württemberg.

 

Mittwoch

 

8.30 Uhr Obleutebesprechung zur Vorbereitung der Verteidigungsausschusssitzung.

 

9 Uhr Sitzung des Verteidigungsausschusses (im PLH).

 

13.30 Uhr Mittagessen mit einem Wissenschaftler aus dem Bereich Friedensforschung im Reichstagsrestaurant.

 

14.30 Uhr Treffen der SPD-AG Sicherheits- und Verteidigungspolitik mit Vertretern der IG Metall und Betriebsräten.

 

16 Uhr Diskussion mit einer Delegation spanischer Parlamentsabgeordneter.

 

17.30 Uhr Gespräch mit einer Abteilungsleiterin aus dem Verteidigungsministerium.

 

20 Uhr „Parlamentarischer Abend“ eines Industrie-Unternehmens, das auch Bundeswehr-Ausrüster ist.

 

Donnerstag

 

7.30 Uhr Frühstück meiner Landesgruppe (das sind die neun schleswig-holsteinischen SPD-Abgeordneten) in der Landesvertretung Schleswig-Holsteins. Themen: Wer nimmt welche Termine wahr? Wer beantwortet welche Verbandspost? Diskussion der aktuellen politischen Lage.

 

9 Uhr Regierungserklärung der Bundeskanzlerin zum Europäischen Rat und Debatte.

 

11 Uhr: Büroarbeit

 

12.00 Uhr Mittagessen und Hintergrundgespräch mit einer Hauptstadtjournalistin im Restaurant des JKH.

 

13.30 Uhr Plenardebatte über die Verlängerung eines Bundeswehreinsatzes im Ausland. Ich bin einer der Redner für die SPD-Fraktion.

 

15 Uhr Gespräch mit dem Präsidenten eines Bundesamtes aus dem Bundeswehr-Bereich.

 

16.30 Uhr Büroarbeit.

 

18 Uhr Gespräch mit einer Besuchergruppe von einer Gemeinschaftsschule aus Kiel.

 

20.00 Uhr Netzwerk-Diskussionsabend mit dem Autor eines kritischen Buches über den letzten Wahlkampf im Fraktionsvorstandssaal im Reichstagsgebäude.

 

22 Uhr Bier mit Abgeordnetenkollegen und dem Referenten  in einer Kölsch-Kneipe auf der anderen Spree-Seite.

 

Freitag

 

8.30 Uhr Büro

 

9.30 Uhr Jour Fixe der Sprecher der sozialdemokratischen AG-Sicherheits- und Verteidigungspolitik und mir als Ausschussvorsitzendem im Reichstagsrestaurant.

 

10.30 Uhr Redaktionsbeirat der „Berliner Republik“, einer 1999 von mir mitgegründeten politischen Zweimonats-Zeitschrift im Dachgartenrestaurant des Reichstages. Wir besprechen die Themen des nächsten Heftes.

 

12.20 Uhr Namentliche Abstimmung zu einer Verbesserung im Rentenrecht auf Antrag der Koalitionsfraktionen.

 

13 Uhr Sitzung der SPD-Grundwertekommission im Willy-Brandt-Haus.

 

17.12 Uhr Ich erreiche den durchgehenden ICE vom Berliner Hauptbahnhof nach Kiel. Im Zug sortiere ich die Korrespondenz, die mir mein Büro am Freitagmittag noch mitgegeben hat. Um 20.30 Uhr bin ich zu Hause.